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Für perfekte Fliesen
Fugen-Versiegelung leicht gemacht: So bleiben Fugen länger schön

Wenn Sie wissen, wie Sie Fliesenfugen versiegeln, ist es ein Kinderspiel, die frische Optik Ihrer Fliesen langfristig zu erhalten. Was Sie für die Versiegelung Ihrer Fugen brauchen und wie das DIY-Projekt gelingt, lesen Sie hier.

Fliesenfugen versiegeln: Womit – und warum eigentlich?

“Muss ich mir wirklich die Mühe machen und Fugenmörtel versiegeln?” – eine durchaus berechtigte Frage, immerhin wird dieser Schritt bei der Neuverlegung von Fliesen gern übersprungen. Das liegt allerdings nicht etwa daran, dass die Versiegelung unnötig wäre. Vielmehr muss frischer Fugenmörtel zuerst gründlich durchtrocknen, bevor er versiegelt werden kann. Dadurch bleibt die abschließende Versiegelung der Fugen dann allerdings oft ganz auf der Strecke.

Dabei gibt es gute Gründe, Fliesenfugen zu versiegeln, denn: Die meisten Fugenmörtel sind porös. Mit der Zeit nehmen sie Wasser auf, wodurch Ihre Fliesen zunehmend schmutzig aussehen. Schimmel kann sich bilden und unangenehme Gerüche können sich entwickeln.

Um zu prüfen, ob die Fugen in Ihrer Küche, im Bad oder auf der Terrasse versiegelt werden müssen, gibt es einen einfachen Trick: Geben Sie ein paar Tropfen Wasser auf die Fugen. Wird das Wasser aufgesaugt, sollten Sie aktiv werden.

Die gute Nachricht: Fugen zu versiegeln erfordert zwar ein wenig Geduld, ist ansonsten aber absolut unkompliziert. Sie benötigen dafür keinerlei Spezialwerkzeug, sondern in erster Linie eine passende Fugenversiegelung.

Die folgenden Tipps helfen Ihnen bei der Auswahl:

  • Wählen Sie ein Produkt, das ausdrücklich als Fugenversiegelung angeboten wird – nicht zu verwechseln mit Fugendichtmassen, die einem anderen Zweck dienen.

  • Entscheiden Sie vorab, ob Sie eine durchdringende oder membranbildende Versiegelung benötigen. Eindringende Versiegelungen sind ideal für Bäder und Bereiche, die Wasser ausgesetzt sind – etwa Duschfliesen. Membranbildende Versiegelungen können für die meisten Fliesenarten verwendet werden, eignen sich aber nicht für sehr feuchte Bereiche. Wenn Sie Fliesenfugen im Bad hiermit versiegeln, kann sich infolgedessen Schimmel bilden.

  • Wählen Sie zwischen Flüssigversiegelung und Sprühversiegelung. Sprühversiegelung hilft, große Flächen schnell zu versiegeln. Allerdings lässt sich damit weniger präzise arbeiten und es geht leichter etwas daneben.

  • Lesen Sie die Herstellerhinweise zum Produkt gründlich durch. Vergewissern Sie sich, dass das gewählte Produkt für das Material Ihrer Fugen und Fliesen geeignet ist. Wichtig ist auch, ob die Versiegelung in Bereichen eingesetzt werden soll, die mit Lebensmitteln Kontakt haben – beispielsweise auf einer gefliesten Arbeitsplatte in der Küche. Oder in Nassbereichen wie der Dusche.

Im nächsten Abschnitt erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie die Fugen Ihrer Fliesen mit einer beliebigen Flüssigversiegelung versiegeln.

Fugen-Versiegelung: So geht’s Schritt für Schritt

Haben Sie eine passende flüssige Fugenversiegelung gefunden, brauchen Sie zusätzlich noch die folgenden Dinge:

  • Pinsel, Schwamm, Schaumstoffbürste oder -Rolle

  • Saubere Tücher

  • Klebeband, z. B. Malerkrepp

  • Ggf. geeigneten Fugenreiniger

  • Ggf. Fugenbürste


Obwohl das Abdichten von Fugen keine komplizierte Angelegenheit ist, kann es etwas dauern, bis Sie damit fertig sind. Etwa wenn Sie größere Flächen versiegeln, wie die Bodenfliesen in einem großen Raum. Auch bei vielen kleinen Fliesen mit dünnen Fugen dauert die Versiegelung eine Weile.

Tragen Sie während der Arbeit Handschuhe und achten Sie auf eine gute Raumbelüftung. So gehen Sie vor:

  1. Fugenmörtel trocknen lassen. Lassen Sie neuen Fugenmörtel vollständig durchtrocknen und aushärten (ca. 48 - 72 Stunden).
  2. Fugenmörtel reinigen. Möchten Sie alte Fliesenfugen versiegeln? Dann reinigen Sie den Fugenmörtel zunächst gründlich und lassen ihn danach gut trocknen.
  3. Umliegende Bereiche schützen. Kleben Sie angrenzende Fußleisten, Armaturen und Einbauten ab, um sie vor Flecken zu schützen.
  4. Fugenversiegelung auftragen. Tragen Sie die Fugenversiegelung auf die Fugen auf. Gehen Sie dabei sorgfältig vor und konzentrieren Sie sich immer auf einen kleinen Bereich nach dem anderen. Alle zu versiegelnden Fugen sollten am Ende mit einer gleichmäßigen Schicht vollständig bedeckt sein.
  5. Überschüssige Versiegelung entfernen. Ist etwas Flüssigversiegelung auf die Fliesen gekommen, wischen Sie diese mit einem sauberen, trockenen Tuch weg, bevor sie trocknet. Das ist in der Regel innerhalb von 5 Minuten nach dem Auftragen möglich.
  6. Trocknen lassen. Lassen Sie die erste Schicht der Versiegelung trocknen. Abhängig vom Produkt dauert das rund eine Stunde.
  7. Zweite Schicht auftragen. Tragen Sie eine zweite Schicht der Versiegelung auf die Fugen auf. Gehen Sie dabei erneut wie eben beschrieben vor.
  8. Trocknen lassen. Lassen Sie die Fugenversiegelung vollständig aushärten, das dauert in der Regel 24 - 48 Stunden.


Ist die Versiegelung vollständig durchgetrocknet, wiederholen Sie den im vorherigen Abschnitt beschriebenen Wassertest: Gießen Sie einige Tropfen Wasser auf die Fuge und beobachten Sie, was passiert. Entsteht eine Pfütze, wirkt die Versiegelung. Wird das Wasser dagegen vom Fugenmörtel aufgesaugt, müssen Sie noch eine weitere Schicht Versiegelung auftragen.

Haben Sie überschüssige Versiegelung nicht rechtzeitig aufgewischt, können Flecken auf den Fliesen zurückbleiben. Diese lassen sich aber auch nachträglich noch gut entfernen. Tragen Sie dafür einfach noch mal etwas Flüssigversiegelung auf den Fleck auf. Danach können Sie die feuchte Versiegelung direkt mit einem trockenen, sauberen Tuch von der Fliese wischen.

Es empfiehlt sich, die Fugenversiegelung einmal im Jahr aufzufrischen. Bei stark beanspruchten Bereichen kann eine häufigere Behandlung nötig sein, etwa in der Dusche, oder wenn Sie Terrassenfugen wasserdicht versiegeln, die direkter Witterung ausgesetzt sind.

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