Glasversiegelung

Die Glasversiegelung ist die Abdichtung zwischen Glas und Rahmen eines Fensters. Man unterscheidet in Erstversiegelung (Neuversiegelung) und in Nachversiegelung.

ERSTVERSIEGELUNG

TECHNISCHE RICHTLINIEN

Die Belastungen im Versiegelungsbereich und die Qualitätsanforderungen sind in folgenden Richtlinien definiert:

  • BFS-Merkblatt Nr. 23 – Technische Richtlinie für das Abdichten von Fugen im Hochbau und von Verglasungen 
  • DIN 18545 – Abdichten von Verglasungen mit Dichtstoffen 
  • ift-Richtlinie VE-06/01 – Beanspruchungsgruppen für die Verglasung von Fenstern 
  • ift-Richtlinie – Zur Verglasung von Holzfenstern ohne Vorlegeband 
  • IVD-Merkblatt Nr. 10 – Glasabdichtung am Holzfenster mit Dichtstoffen 
  • IVD-Merkblatt Nr. 13 – Glasabdichtung an Holz-Metall-Fensterkonstruktionen mit Dichtstoffen 
  • Sista-Beratungsblatt – Glasversiegelung

AUSFÜHRUNG DER ABDICHTUNG  

(ERSTVERSIEGELUNG)

Folgende Arbeitsschritte sind zur Ausführung einer Erstversiegelung notwendig:

  • Mit Silikon-Dichtstoff neutralvernetzend umlaufend versiegeln 
  • Vollsattes Ausfüllen des Falzgrundes – Silikonfase mit leichter Ablaufneigung aufbringen 
  • Auf sorgfältiges Ausbilden der Gehrungsfasen ist zu achten 
  • Wenn notwendig, sparsam glätten mit schwach tensidhaltigem Glättwasser

PRAXIS-TIPPS

Bei der Verarbeitung ist unbedingt darauf zu achten, dass es beim Nachglätten des Materials nicht zum starken Ablaufen des Glättmittels kommt. Ist ein Silikon-Dichtstoff eingesetzt worden, kann das dadurch silikonisierte Glättwasser zu Anstrichschäden und Verlaufsspuren auf der Glasscheibe führen.

Bei Sista F109 Universal unter Verwendung eines Glättmittels 1 % Tensidanteil ist dies nahezu ausgeschlossen.

Bei Fenstern mit selbstreinigendem Glas sind Spezialdichtstoffe notwendig und die Verarbeitungsinformationen der Glashersteller sind unbedingt zu beachten.

Geeigneter Dichtstoff: Sista F109 Universal

NACHVERSIEGELUNG

Eine Nachversiegelung ist die Abdichtung aller Risse und Fugen im Rahmen- und Flügelbereich eines Holzfensters im Zuge von Instandsetzungsarbeiten. Sie ist dann erforderlich, wenn die Erstversiegelung vollständig oder teilweise Mängel aufweist, die zu Schäden am Holzfenster führen können. Als Ursache kommen u. a. sowohl Ausführungsfehler als auch der Einsatz eines falschen oder ungeeigneten Dichtstoffes in Betracht. Die Sanierung einer Glasversiegelung kann sowohl bei isolierverglasten Fenstern mit elastischen Dichtstoffen erfolgen als auch bei der Einfachverglasung als Kittbetterneuerung oder -ausbesserung.

TECHNISCHE RICHTLINIEN 

Für die Nachversiegelung gelten folgende Technische Merkblätter:

  • BFS-Merkblatt Nr. 18 – Beschichtungen auf Holz und Holzwerkstoffen im Außenbereich 
  • BFS-Merkblatt Nr. 23 – Technische Richtlinien für das Abdichten von Fugen im Hochbau und von Verglasungen 
  • IVD-Merkblatt Nr. 10 – Glasabdichtung am Holzfenster mit Dichtstoffen 
  • Sista-Beratungsblatt – Glasversiegelung

AUSFÜHRUNG DER ABDICHTUNG 

(NACHVERSIEGELUNG) 

Folgende Arbeitsschritte sind zur Nachversiegelung von vormals mit Silikon versiegelten Holzfenstern notwendig:

  • Abschneiden des alten Dichtstoffes schräg zur Scheibe 
  • Abschleifen von nicht tragfähigen Altanstrichen 
  • Reinigen der Haftungsflächen 
  • Nachbessern von Anstrichfehlstellen 
  • Evtl. abkleben der Versiegelungsränder 
  • Versiegeln mit Silikon-Dichtstoff 
  • Mindestbreite der Oberfläche 8 mm, neue Haftungsauflage am Glas und am Holz ca. 3 mm 
  • Nachglätten mit geeignetem Glättmittel 
  • Entfernen der Klebebänder 
  • Nachglätten der hochgezogenen Versiegelungsränder 
  • Entsorgen der Abfälle

Folgende Arbeitsschritte sind zur Nachversiegelung von vormals mit Kitt versiegelten Holzfenstern notwendig:

  • Entfernen aller nicht tragfähigen Kittreste 
  • Abschleifen von nicht tragfähigen Altanstrichen 
  • Reinigen der Haftungsflächen 
  • Nachbessern von Anstrichfehlstellen 
  • Abkleben der Versiegelungsränder 
  • Versiegeln mit geeigneter Kitt-Reparatur 
  • Nachglätten mit geeignetem Glättmittel 
  • Entfernen der Klebebänder 
  • Nachglätten der hochgezogenen Versiegelungsränder 
  • Entsorgen der Abfälle

Praxis-Tipp

Wird ein falscher Dichtstoff eingesetzt, kann es zur Rissbildung (Kohäsionsverlust) im Dichtstoff oder zu Haftungsfehlern (Adhäsionsverlust) als Folge von Verstrammung, Versprödung, mangelhafter UV-Beständigkeit und ungenügender Witterungsbeständigkeit kommen.

Vergilbung, Verfärbungen der Beschichtung und mangelhafte Abriebfestigkeit oder Schlierenbildung führen zu einer gestörten Optik der Versiegelung.

Beim Einsatz von Sista F159FS Kitt-Reparatur können festsitzende Kittreste in der Fuge belassen werden.
Zum Glätten der Fuge empfiehlt sich das Sista Fugenglätter-Set und geeignetes Glättmittel (kein Kittmesser verwenden).
Zur Reparatur von Bauteilen aus Holz bei Substanzverlust empfiehlt sich Sista S160 FS 2K-Universalspachtel.


Geeignete Dichtstoffe: Sista F109 Universal und Sista F159FS Kitt-Reparatur in Verbindung mit Sista S160FS 2K-Universalspachtel.